Effizienter Patienten-Transport

im LK Horn

Mit Hermeskim Victory verkürzen sich Wartezeiten und Transportwege

Ein neuer, effizienter Patiententransport vernetzt die digitalen Patientendaten im Landesklinikum Horn und ermöglicht es seit Anfang 2020 die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals zu reduzieren sowie den Aufenthalt der Patienten zu erleichtern.

Das Landesklinikum Horn ist mit 306 Betten das größte Krankenhaus im niederösterreichischen Waldviertel. An intensiven Tagen werden hier mehr als 300 Patiententransporte abgewickelt – von den Krankenstationen zu den OPs oder Reha-Angeboten und wieder zurück. Zuständig für diese Transporte sind OP-Assistenten bzw. Zivildiener. Die Koordination dieser vielen Aufträge ist natürlich eine Mammutaufgabe und führt ohne effiziente Computerunterstützung naturgemäß zu vielen Leerwegen und dadurch manchmal zu lästigen Wartezeiten für die Patienten.

Komplettes Krankenhaus digitalisiert

Vor 2 Jahren wurde damit begonnen, ein digital unterstütztes Patiententransportsystem zu integrieren. Die Wahl fiel auf Hermeskim, das sich optimal in das bestehende Krankenhausinformationssystem (KIS) einfügt. Erster Schritt war, das gesamte Landesklinikum im Hermeskim-System abzubilden: Alle Untersuchungsräume, Wartezonen und Patientenzimmer wurden digital erfasst und dahinter eine Weg-Zeit-Matrix erstellt, die als Basis für die Transportaufteilung dient. In weiterer Folge wurden Schnittstellen zu allen anderen digitalen Systemen (Radiologie-Infosystem, OP-Planungsystem, Telefonsystem etc.) im Krankenhaus aufgebaut, damit das Patiententransportsystem so effizient wie möglich arbeiten kann. Zum Schutz der Mitarbeiter wurde auch eine Betriebsvereinbarung erstellt.

Kommunikation in Echtzeit

Der Startschuss für das neue Patiententransportsystem Hermeskim Victory erfolgte am 8. Jänner 2020. Sobald nun ein neuer Patient im KIS erfasst wird, werden die relevanten Daten sofort an den Transportsystem-Server übertragen. Das Pflegepersonal hat aus den wichtigsten Krankenhaus-Programmen direkten Zugriff auf dieses neue System, das auch mit den Telefonen auf den Krankenstationen bzw. mit den Smartphones der OP-Assistenten direkt kommuniziert. Nächster Schritt ist die Weiterleitung der Auftragsdaten. Mittels Abrufterminen besteht die Möglichkeit den Transport auf der bettenführenden Station anzukündigen. Die Station hat dann die Möglichkeit, den Transport zu bestätigen oder abzulehnen. Sobald der Transport bestätigt wird, wird der Auftrag an den nächsten freien OP-Assistenten erteilt. Natürlich werden die Aufträge vom System automatisch nach Prioritäten gereiht (Notfall, OP-Transport, Reha). Sobald für einen stationären Patienten eine Entlassungsmeldung vom KIS an Hermeskim übermittelt wird, werden seine Auftragsdaten automatisch aus dem Patiententransportsystem entfernt. Ambulante Patienten werden am Tag der Aufnahme in Hermeskim Victory erfasst. Dieser Patiententransport kann dann die nächsten 24 Stunden abgewickelt werden.

Coronasicherer Transport

Eine besondere Herausforderung hat das Hermeskim-System auch in der Pandemiesituation von 2020 gemeistert. Während der Corona-Krise wird den OP-Assistenten direkt über das System bereits im Vorfeld mitgeteilt, ob es sich bei einem neuen Auftrag um einen infektiösen Patienten handelt. Somit kann er sich angemessen schützen. Hermeskim Victory ist auch ein wichtiges Hilfsmittel beim so wichtigen Contact Tracing, da jeder einzelne Transport genau dokumentiert wird. So lässt sich ganz leicht feststellen, welche Wege ein potentiell infizierter Patient im Klinikum gemacht hatte und mit welchen anderen Personen er möglicherweise in Kontakt gekommen war.

Durchwegs positives Feedback

Zu Beginn stellte die Implementierung des neuen Systems naturgemäß viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses vor gewisse Herausforderungen. Denn das System kann natürlich nur dann sein volles Potenzial ausschöpfen, wenn die Daten richtig und zeitgerecht eingegeben werden. Manche Arbeitsroutinen, die über lange Jahre eingelernt wurden, mussten nun geändert werden. Das benötigte naturgemäß eine gewisse Zeit. Aber durch gute Zusammenarbeit, gegenseitiges Verständnis und Respekt vor allen anderen war – viel schneller als gedacht – ein gelungenes Go-Live möglich.

Das elektronische Patiententransportsystem Hermeskim Victory ist mittlerweile seit knapp einem halben Jahr im Einsatz und das erste Resümee fällt durch die Bank positiv aus: Die Patienten werden pünktlich von den OP-Assistenten zu den Untersuchungen im Klinikum gebracht, wodurch die Wartezeiten verkürzt wurden. Andererseits haben die anfordernden Bereiche stets einen genauen Überblick über die Ankunftszeit der Patienten, wodurch Untersuchungen besser koordiniert werden können.

Das Hermeskim-Projektteam möchte sich auf diesem Weg bei allen im Landesklinikum Horn für ihre großen Bemühungen bei der Integration des neuen Systems und vor allem für die Bereitschaft für Neues offen zu sein bedanken. Damit trägt jeder dazu bei, dass für alle – also Patienten und Pflegepersonal gleichermaßen – ein möglichst reibungsloser, zufriedenstellender Ablauf gestaltet werden kann.